Ernährung

Eigenes Wasser für die Bäckerei

Interview mit Christoph Deinert, Geschäftsführer Märkisches Landbrot

Fragen von Christine Brenner

Weshalb haben Sie sich 2006 entschlossen, einen eigenen Brunnen für Ihre Bäckerei bohren zu lassen?

 

Bestandteil unseres Umweltmanagementsystems nach EMAS* ist ein ökologisches Vorschlagswesen. Jeder Mitarbeiter kann ökologische Verbesserungsvorschläge einreichen. Gute Vorschläge werden prämiert. 2004 hatte ein Mitarbeiter den Vorschlag gemacht, einen Brunnen zu bohren, um medikamentenrückstandsfreies Wasser für die Brote verarbeiten zu können. Denn es gibt kaum veröffentlichte deutsche Untersuchungen, inwieweit sich Medikamentenrückstände im Trinkwasser als Cocktail auf den Menschen auswirken, schon gar nicht, wenn sie im Backofen zusätzlich noch dauer­erhitzt werden.

 

Getreide und Wasser sind die beiden Hauptzutaten unserer Brote. Beim Getreide ist uns kein Aufwand zu hoch, die beste Qualität zu verarbeiten (demeter, fair & regional). Und weil uns die Qualität von Wasser immer beschäftigte, erschien es uns nur logisch, auch hier die bestmögliche Rohstoffqualität verarbeiten zu können. Seit Januar 2006 entnehmen wir das für unsere Brote verwendete Wasser direkt von der Quelle. Märkisches Landbrot ist damit von externem Leitungswasser unabhängig. Der eigene Brunnen bietet eine gleichbleibende, hervorragende Wasserqualität.

Welche Zeitspanne und wie viele Anträge lagen zwischen der Idee und dem fertigen Brunnen?

 

Vom Vorschlag bis zur Inbetriebnahme vergingen etwa 2,5 Jahre. Im Wesentlichen wurde das Genehmigungsverfahren in Zusammenarbeit mit der Wasserbehörde der Senatsverwaltung Berlin durchgeführt. Hier waren umfangreiche Unterlagen zu erstellen und Messungen nachzuweisen wie ein Schichtenverzeichnis, Untersuchungen zu Baugrund und der geologischen Situation, Probebohrungen, Wasserqualitätsuntersuchungen und mehr. Der Brunnen wurde 2006 in Betrieb genommen. Die Betriebskosten entsprechen in etwa den Kosten, die auch für Stadtwasser entstünden.

Wie ist der Brunnen beschaffen?

 

Der Brunnen ist 80 Meter tief. Dort stießen wir auf sauberes und klares Wasser, das von zwei undurchlässigen Erdschichten vor Verunreinigungen geschützt ist. Tiefer ging es nicht, da sich darunter eine Salzschicht befindet. Die derzeit gültige und bis 2023 befristete wasserbehördliche Genehmigung erlaubt uns, 5.800 m³ Brunnenwasser jährlich zu fördern. Wasserhemmende Bodenschichten sind im Ringraum (Spalt zwischen Brunnenrohr und Bohrloch) mit Tonsperren abgedichtet.

Woher stammt das Quellwasser?

 

Das Grundstück von Märkisches Landbrot liegt in einer nacheis­zeit­lichen Niederung innerhalb des jung­eis­zeitlichen Warschau-Berliner Urstromtales. In unserer Brunnentiefe findet sich sauberes Eiszeitwasser, wie durch eine Isotopenanalyse nachweisbar ist.

Welche Qualität hat das Brunnenwasser und in wie muss es aufbereitet werden?

 

Anstatt kilometerweit durch ein teils veraltetes Leitungssystem zu fließen, legt unser Quellwasser nur 100 Meter zurück, bis es in den Brotteig gelangt. Bevor es dort ankommt, wird es mit einer modernen Filteranlage von Sedimenten, Mangan und Eisen befreit. Nach dem technischen Prozess, dem Filtern und Pumpen, wird das Wasser durch eine von Dr. Alex Beck und mir entwickelte Wasserbelebungsanlage geschickt, um wieder einen natürlichen Zustand zu erreichen. Die Wasserbelebung erfolgt durch einen künstlichen Flusslauf, über den das Wasser geleitet wird und basiert auf der Vorstellung von Wasser als „Informationsspeicher“. Die beiden transparenten Röhren der Anlage stehen senkrecht zum Magnetfeld der Erde und sind mit Flusskiesel- und Energiesteinen gefüllt. Das aus der Tiefe entnommene Wasser kann also an dieser Stelle wichtige Informationen wie Lichtimpulse und Bewegungsdynamik aufnehmen, so als würde das Wasser in einem kleinen Quellbach fließen.

 

Neben Flusskieseln aus der Nähe von Brodowin wurden in den Steigrohren Halbedelsteine und Edelsteine eingebracht. Apatit, Magnesit, Moosachat, Bergkristall, Rosenquarz und Vesuvian stärken die Kräfte in unserem Brot, die unseren Kunden bei der Verdauung und Entschlackung helfen sollen. In separaten, vom Wasserstrom getrennten Behältnissen sind in einem Quarzsandbad Pyrit-Sonne und Sandrose positioniert, um die aufgenommenen Energien zu verstärken und zu harmonisieren. In der Wasseraufbereitungsanlage finden wöchentliche, externe Gütekontrollen der Trinkwasserqualität statt.

* (European Eco-Management and Audit Scheme; Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern)