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Lebendige Erde 5/2005:ForschungPflanzenorganbildtypen in Kupferchloridkristallisation und Steigbild
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![]() Abb. 1: Ein Vertreter des Wurzelbildtyps im Kristallisationsbild: Löwenzahnwurzel |
![]() Abb. 2: Ein Vertreter des Blattbildtyps im Kristallisationsbild: Efeublatt |
Auch unter den Anwendern gibt sehr kontroverse Auffassungen darüber, welche Qualitäten sich durch die bildschaffenden Methoden abbilden lassen. Die Spannbreite reicht von der Ansicht, die Vitalqualität der Lebensmittel drücke sich in den Bildern aus (Balzer-Graf 1997) bis zu Hummel (1992), der nach der Untersuchung mit synthetischen Substanzen der Kristallisationsmethode die Eignung abspricht, etwas über Gestaltkräfte des Lebendigen auszusagen. Der kürzlich hier erschienene Artikel von Rozumek (2004) spiegelt ebenfalls einige Facetten dieser Diskussion wieder, unter anderem das Verhältnis zur Analytik.
Kurzum, die bildschaffenden Methoden (hier v.a. die Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer und die Steigbildmethode nach WALA gemeint) sind dabei ihre Rolle zu finden, in einem Umfeld das gekennzeichnet ist durch eine Öffnung der akademischen Wissenschaften für die bildschaffenden Methoden, einem In-Frage-Stellen mancher alter Vorstellungen (Nachweismittel für ätherische Bildekräfte?), dem Auftreten neuer Untersuchungs-arten (z.B. Fluoreszenz-Anregungs-Spektroskopie) und verfeinerten analytischen Methoden.
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Typische Bilder für Pflanzenorgane? Vor diesem Hintergrund ist die Frage einzuordnen, ob Pflanzenorgane (Blatt, Blüte, Wurzel usw.) bestimmte Bildtypen hervorrufen. Dabei handelt es sich - nach Ansicht des Autors - nicht um eine methodischen Nebenschauplatz, sondern es geht darum, ob sich zentrale Lebensäusserungen der Pflanzen - die Organbildungen - in Steigbild und Kristallisation wiederfinden lassen. Damit wäre ein wesentlicher Schritt zum Verständnis des ABC der Bildersprache, und damit über die Leistungsfähigkeit der bildschaffenden Methoden getan. In der älteren Literatur über die Kristallisationsmethode finden sich noch recht häufig Aussagen über typische Bilder bestimmter Pflanzenorgane (vgl. Pfeiffer 1931, Bessenich 1949, Selawry & Selawry 1957, v. Hahn 1962, Engqvist 1970). Dabei wird die Zuordnung der Bildtypen zu bestimmten Pflanzenorganen nicht von allen gleich gesehen (vgl. von Hahn 1962, S. 73). Seit Magda Engqvists Buch von 1970 finden Pflanzenorganbildtypen in der Kristallisationsmethode keine Erwähnung mehr, mit der Ausnahme von Balzer-Graf (u.a. 1997).
In der Literatur über die Steigbildmethode ist die Verwendung von Bildtypen verbreiteter, vor allem drei werden erwähnt, jedoch ist die Zuordnung zu Pflanzenorganen umstritten. Die Bildtypen werden morphologisch und nach prägenden Stoffen (Strüh 1987, Mandera 1987) oder eben nach Pflanzenorganen definiert (Balzer-Graf 1987). Vergleiche zwischen Steigbild- und Kristallisationsmethode im Hinblick auf die Ausprägung der Pflanzenorgan-bildtypen fehlen bisher, vermutlich, weil die meisten Bearbeiter nur mit einer bildschaffenden Methode gearbeitet haben bzw. arbeiten. In der genannten Literatur und den eigenen Untersuchungen werden Pflanzenorgane im landläufigen - und nicht botanischen - Sinne verstanden, d.h. Samen als Körner und Früchte als Obst. |
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Untersuchung von Pflanzenorganen
Die Untersuchungen bestätigen die Existenz von Pflanzenorgan-Bildtypen in Steigbild und Kristallisation grundsätzlich. Auch zeigt sich eine weitgehende Übereinstimmung beider Methoden. Als Hauptunterschied kann festgestellt werden, dass die Steigbildmethode nur einen Samentyp aufweist, die Kristallisationsmethode zwei, hier als Samen- und Getreidebildtyp bezeichnet. In einigen Versuchen zeigten sich Abweichungen vom Pflanzenorgan-Bildtyp-Zusammenhang (siehe Tab. 1 rechts). Interessanterweise waren die betreffenden Pflanzen oder deren Extrakt oft auffällig in Geruch, Geschmack oder Konsistenz. So unter anderem bei Bärlauch (Allium ursinum) mit seinem scharf-aromatischem Geruch in allen Organen oder bei Beinwell (Symphytum officinalis) mit einem extrem kolloidalem Extrakt. Starker Geruch tritt in Pflanzen vor allem in der Blüte auf. Kolloidaler Extrakt tritt vor allem bei Blättern auf. Die Kristallisationsbilder von Bärlauch zeigten in allen Organen (Wurzel, Zwiebel, Blatt, Blüte und Frucht) Elemente des Blütenbildtyps. Und auch die Beinwellbilder überraschten mit dem Blattbildtyp in allen Organen (Wurzel, Blatt, Blüte und Same). Dies führte zu der Frage, ob die Pflanzenorganbildtypen nicht nur einen Ausdruck des jeweiligen Organs sind, sondern den bestimmter physiologischer Prozesse bzw. Zustände. Tatsächlich formulierte Mandera (1995) bereits für die Steigbildmethode vier Stoffwechsel-Lebensprozesse, die jeweils eigene Bildtypen hervorrufen und in Samen, Frucht, Blütenblatt und Blatt ihre Hauptausprägungsorte in der Pflanzen haben (Tabelle 3). Wird die Idee von Mandera auf die aufgefundenen Abweichungen vom Organ-Bildtyp-Zusammenhang angewendet, werden zahlreiche Bilder verständlich. Beispielsweise weisen alle untersuchten Lebensmittel mit Schärfe (Zwiebel, Senf, Ingwer, Rettich, Meerretich) Elemente des Blütenbildtyps auf. Auch bei anderen Pflanzen zeigen sich verblüffende Zusammenhänge zwischen Geschmack und Geruch und den Bildern. So weist Knollenfenchel, botanisch eine Zwiebel, Elemente des Fruchtbildtyps auf. Oder Spinat, mit seinem hohen Salzgehalt, zeigt Elemente des Wurzelbildtyps. Manderas Konzept beschreibt keinen Lebensprozess für die Wurzel. Dies ist noch zu unternehmen. Jedoch scheinen ein hoher Salzgehalt und auch ein Zusammenziehen Elemente einer Charakterisierung zu sein. Von Schoultz (2004) findet ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Salzigem und der Wurzel. So gelingen mit der Idee von Pflanzenorganbildtypen als Ausdruck bestimmter Lebensvorgänge interessante Charakterisierungen von Pflanzen. Einige weitere Beispiele: Möhren stellen sich in der Sprache der Pflanzenorganbildtypen als harmonische Zusammensetzung des Wurzel- und Fruchtbildtyps dar. Bei Weisskohl treten auch Elemente des Blütenbildtyps auf.
Eine Anwendung bei der Bewertung von Heil- und Nahrungspflanzen liegt nahe. Voraussetzung ist jedoch ein gewisses Verständnis der jeweiligen Pflanze, z. B. wie Wachstum und Reifeverlauf zueinander stehen. Nur dann kann beurteilt werden, welche Stoffwechsel-Lebensprozesse in der Pflanze im untersuchten Organ im Sinne einer Qualitätsbildung erwünscht bzw. unerwünscht sind. Zum Beispiel weisen Elemente des Blattbildtyps in Früchten oder Getreide auf Unreife bzw. eine Überbetonung vegetativen Wachstums und sind deshalb unerwünscht. |
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Ausblick
Jedoch stellen sich auf diesem Weg Schwierigkeiten und Einschränkungen:
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Kurz & knapp
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Tabelle 1: Zusammenhang zwischen Pflanzenorgan und Pflanzenorganbildtyp (Kristallisationsbild KB, Steigbild SB, die Zahlen geben die Anzahl der Proben an)
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Tabelle 2: Hauptbildmerkmale der
Pflanzenorganbildtypen
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Tabelle 3: Pflanzenorgane, Stoffwechsel-Lebensprozesse und Steigbildtypen nach Mandera (1995)
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Quellen
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