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Lebendige Erde 5/2003:HintergrundForschung für den biologisch-dynamischen LandbauPraxisnahe Wissenschaft mit Mut zu neuen Fragen und Methodenvon Michael Olbrich-Majer
Am Anfang der biologisch-dynamischen Landwirtschaft standen Fragen
von Landwirten, wie das Schwinden der natürlichen Kräfte in der Landwirtschaft
und der Nahrung aufgehalten werden kann. Rudolf Steiner umriss in einer
Vortragsreihe Antworten darauf, wollte „...zu dem durch praktische Einsicht
und wissenschaftliche Untersuchung Gewonnenen das hinzufügen, was von
einer geistgemäßen Betrachtung der einzelnen Fragen gegeben werden kann.”
Noch während des Kurses gründete sich ein Versuchsring anthroposophischer
Landwirte, um die angegeben Prinzipien zu erproben. Noch heute umfasst der Begriff biologisch-dynamische Forschung im weiteren Sinne den erprobenden und vordenkenden Landwirt, Versuchsansteller, die ohne Statistik experimentieren ebenso wie wissenschaftlich anerkannte Forscher und Züchter, und immer wieder auch Menschen, die allein mit Hilfe ihrer geschulten Wahrnehmung arbeiten. Diese Mischung aus wissenschaftlicher Vertiefung und praktischer Entwicklung umfasst alle Bereiche der Landwirtschaft bis hin zur Ernährungsqualität der Erzeugnisse und sozialen bzw. ökonomischen Fragen. Praktiker und Praktikerinnen als Wegbereiter landwirtschaftlicher Alternativen, wissenschaftlich begleitet, so konnte die Landwirtschaft mit der Marke Demeter sich ein Fundament bilden. Und den Ökolandbau mitentwickeln, befruchten und argumentationsfest machen. Denn nach wie vor sind die Biodynamischen die einzigen, für die eine eigene Gruppe von Forschern arbeitet, ohne nennenswerte Verbandsfinanzierung übrigens, während für die organische Richtung i.d.R. die Ergebnisse der seit ca. einem Jahrzehnt an Universitäten und Behörden etablierten Ökolandbauforschung ausreichen. Phasen und Themen der biol.-dyn. Forschung Die Schwerpunkte der Anfangszeit sind auch heute noch auf fortgeschritteneren Stufen aktuell, wobei König (1999) historisch die Phasen Praxiserprobung, wissenschaftlicher Fundierung (nach 1946), und Weiterentwicklung (ab 80er Jahre) unterscheidet:
Das Beispiel Tierzucht zeigt Typisches: die Idee der Entwicklung aus
den optimierten Kräften des Standorts führte zu praktischen Erfahrungen
mit langjährig auf den Betrieben abgestimmten Herden. Aus dem Tasten
der Praxis und Hinweisen Steiners entwickelten Forscher entsprechend
wesensgemäße Vorstellungen des Rindes und Verfahrenskonzepte (z. B.
Bedingungszucht, Rist, L., Spengler- Neff, A.) , die aktuell in Praxis
und Forschung erprobt und weiter entwickelt werden. Dazu gibt es Organe
des Austauschs wie regelmäßige Tagungen und Rundgespräche, wo Landwirte,
Berater und Forscher sich treffen – aber auch biologisch-dynamische
Wissenschaftlertagungen, Rundbriefe und Zeitschriften der Demeter-Organisationen
und das Mitwirken von Organisationen wie z.B. dem Schweizer FiBL. So
hat sich in den letzten drei Jahrzehnten auf vielen Feldern eine intensive
Zusammenarbeit mit Universitäten und Institutionen der Forschung ergeben,
die ihre Anfänge bereits in den von Biodyamikern angestrengten Betriebsvergleichen
der 30er Jahre hat. |
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Der ganzheitliche Blick braucht neue Methoden
und Parameter, quer durch Disziplinen Biologisch-dynamische Forschung liefert Ideen
und Kritik |
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Lesen:
* Lebendige Erde, Zeitschrift für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Ernährung, Kultur, Forschungsring Darmstadt, seit 1950 Websites: |
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