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Lebendige Erde 3/2002:PortraitBauer mit Genuss:
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In Zukunft mit Ökolandbau: Georg Stadler und Bettina Asböck mit Tochter |
Die Arbeit als Landwirt bietet für Georg Vielfalt in Feld, Stall, Wald, Werkstatt und mit Kunden, abseits der Geregeltheit eines 8-Stunden-Jobs: "Man hat jeden Tag seine Erfolgserlebnisse", und kann selbst etwas für seine Arbeits- und Lebensqualität tun. "Landwirtschaft macht solange Spaß, wie jemand von deinen Lebensmitteln begeistert ist" das ist für ihn ganz selbstverständlich. Qualität und Direktvermarktung sind für ihn die Schlüssel dazu. Bei Demeter haben ihn die Unverwechselbarkeit und das Qualitätsbewusstsein angesprochen: Bettina Asböck, mit der er eine zweieinhalb Jahre alte Tochter hat, ist ebenfalls überzeugt vom ganzheitlichen Ansatz des biologisch-dynamischen. Ihre Lehrzeit auf zwei Demeter- Höfen hat sie auch menschlich begeistert, trotz der Neckerei durch die anderen Berufsschüler: "Warst wieder Hörndl vergraben?"
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Der Vater, leidenschaftlicher Pferdezüchter, ist verwundert über die nach wie vor großen psychologische Widerstände in der Landwirtschaft. Aber es bringe nichts, "öko" jemandem aufzuzwingen. Außerdem: infolge der hohen Maisprämie von 474€ /ha rechnet sich konventionelle Viehwirtschaft immer noch besser als Ökolandbau mit einer Förderung von 255€/ha Acker oder Grünland. Vorbildliche Maßnahmen wie in Österreich, z.B. Zuschüsse, um auf einigen Äckern mal Öko zu testen und ein besseres Ausbildungsangebot, würden seiner Ansicht nach vielen Landwirten den Schritt zur Umstellung erleichtern. Doch sieht er auch ein kulturelles Problem: "Der Landwirt muss mehr selber denken" sagt er, "und nicht jede Mode mitmachen". Viele Hofnachfolger wählten aber lieber einen normalen Job, als in die Landwirtschaft einzusteigen. Oft fehlt eine Alternative, die mehr als nur Arbeit bietet "Ich glaube nicht, dass es uns noch gäbe, wenn wir nicht umgestellt hätten - spätestens mein Sohn hätte aufgehört." |
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![]() Jeden Tag Erfolgserlebnisse: Georg Stadler macht Landwirtschaft Spaß |
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Dennoch sieht der Junior die zukünftige Entwicklung im Ökolandbau gelassen. Zwar nähmen auch in der Ökobranche die zu, bei denen das Geschäft im Vordergrund stehe: Dem Stil von Betriebswirtschaftlern sind auch Standards des Ökolandbau nicht mehr heilig, Qualität würde so nach und nach aufgeweicht. Doch "Unsere Kunden wollen Wohlgeschmack und Lebensqualität. Ein tolles Lebensmittel hat Zukunft und kann nur handwerklich sein." Der Kundentyp, der aus Umweltbewusststein kauft, sterbe aus. Aber Georg findet auch Ökosupermärkte wie den Münchener basic gut, zumal Bauern direkt dorthin liefern: Sie erschlössen neue Kunden, die auf Lifestyle Wert legen. Was dem Städter der Lifestyle, ist dem Landwirt die Kultur. Für Georg junior ein weiterer Grund, der für Demeter spricht: Auf den regionalen Treffen der biodynamischen Landwirte geht es nicht nur um Acker und Markt, hier hat auch kulturelle Qualität ihren Platz. Musik und Kunst machen die Atmosphäre ansprechender, ein Wohlfühlfaktor. Und bei Demeter geht es für Georg auch um eine Realität, die man zwar erfahren, aber noch nicht erklären oder messen kann: die Natur hat noch ihre Geheimnisse, auch für den Landwirt. Der kann immerhin die biologisch-dynamischen Präparate selbst herstellen und zur Selbstheilung und gesunden Entwicklung des Bodens einsetzen: Kultur und Gewinn für den Betrieb in einem. Denn Georgs Credo ist: "Man muss als Bauer auch genießen können, damit man Produktqualität erzeugt und anderen vermitteln kann" . |
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