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Lebendige Erde 1/2003:PortraitVon der Landwirtschaft lebenAndreas Stickling und Heike Sticklinng-Finkmann haben den Sprung gewagtvon Michael Olbrich-Majer
Alle hatten ihm davon abgeraten. Landwirtschaft gelernt hat Andreas
Stickling trotzdem. Grund war der kleine Hof der Großeltern, vis a vis
von Vater Sticklings Metallwerkstatt. Hier stand der Sohn, im ersten
Lehrjahr der Ausbildung zum Mechaniker am Panoramafenster - und plötzlich
wurde ihm klar: nur die Landwirtschaft ist seine Perspektive. Lang genug
hatte er auf Omas kleinem Kotten gespielt, war neben den Maschinen her
gerannt, hatte vor und nach der Schule mitgeholfen. Seit er fünf war,
träumte er davon: Kühe und Trecker sollten sein Leben sein, Fußball
spielen war etwas für die anderen. Neuaufbau: vom Kotten zum Hof |
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Finanzierung: sparen, selber machen Vielfalt im Stall: Schweine, Kühe, Hühner
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Auf dem Dachboden sind die Hühner untergebracht. In zwei Schichten zieht Stickling übers Jahr hinweg je 750 Junghennen auf. Als Eintagsküken konventioneller Brut zugekauft werden sie mit viel Hafer vom Hof bis zur Legereife gezogen und dann an Biobetriebe verkauft. Eine Arbeit, die nur wenige Biobauern überhaupt machen, denn die Fütterung und Gesunderhaltung ist knifflig. Acht Wochen rohfaserarm, dann acht Wochen weniger Energie und Eiweiß, dann umstellen auf calciumreiches Legefutter. Bisher kann Stickling auf einige konventionelle Eiweißkomponenten wie Maiskleber und Kartoffeleiweiß als Zutat zur eigenen Getreide-Leguminosen-Mischung nicht verzichten. Kartoffeleiweiß z.B. gibt es nicht in Öko-Qualität. Auch die Stickstoffausscheidungen im Auslauf sind eine Frage der richtigem Futtermischung. Und dann die Impfungen - eine lästige Pflicht, die der Ökobauer nicht mit Begeisterung macht und am liebsten jemand externes machen ließe. Gegen Newcastle Disease und Salmonellose ist impfen Pflicht, gegen Kokzidiose kann es nicht schaden. Trotzdem liegen die Verluste bei 5 - 10%, in diesem Jahr durch den Gumboro-Virus und durch Ratten. Die Hähnchen findet Stickling weniger problematisch. Angefüttert werden sie wie die Junghennen, dannach aber mit mehr Getreide gemästet bis zur zwölften Woche. Dann kommen sie zu einem Schlachter ganz in der Nähe und werden anschließend über die Hofläden verschiedener Ökobetriebe im Umkreis vermarktet. Ackern und fahren: entscheiden, was man auslagert
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Betriebsplanung: lieber rund als einseitig Subventionen nützen nur dem Verbraucher
Erfolgreich - aber sehr viel Arbeit
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