Initiativen

Für den Klimaschutz auf die Straße und den Acker

Im Gespräch mit Jakob Schererz, Initiator von Farmers for Future

Fragen: Sophie Freitag

Lieber Jakob, Wer sind Farmers for Future?

Wir sind eine Gruppe aus Bio-Landwirten, Imkern, Gärtnern und Winzern und solidarisieren uns mit Fridays und Scientists for Future. Die Lebensmittelerzeugung ist Leidtragende, aber auch einer der Hauptverursacher für Klimagase – deshalb kommt auf die Landwirtschaft eine große Aufgabe zu. Wir wollen als Farmers for Future Teil der Lösung sein und mit unserer Wirtschaftsweise zeigen, wie klimafreundliche Landwirtschaft gelingt. Etwa durch Weidewirtschaft, intensiven Humusaufbau oder Förderung der Artenvielfalt.

Wann habt ihr euch gegründet?

Als im März 2019 Schüler auf der ganzen Welt auf die Straßen gingen, dachte ich: Da müssen wir Biobauern mitmachen! Als Demeter-Bauer versuche ich auf dem Bauckhof Stütensen aktiven Klimaschutz zu betreiben, damit bin ich aber nicht allein, deswegen wollte ich mich mit anderen vernetzen. Die Berliner Demeter-Kolleginnen der Politik- & Öffentlichkeitsarbeit waren damals ähnlich spontan und haben innerhalb kürzester Zeit einen eigenen Webauftritt, ein Logo und Aufkleber organisiert. Zusammen haben wir mit den anderen großen Bioverbänden Forderungen speziell für den Agrarsektor verfasst und als Petition online gestellt.

Was ist seitdem passiert?

Egal ob Uelzen, Darmstadt oder Berlin: wir waren beim Klimastreik deutschlandweit mit den Schülern auf der Straße. Im November 2020 haben wir anlässlich der Zukunftskommission unsere Petition an Frau Klöckner übergeben und politische Rahmenbedingungen wie CO2-Besteuerung und flächengebundene Tierhaltung für eine klimafreund­liche Landwirtschaft gefordert. 1.317 Bio-Bauern haben unsere Petition unterstützt und wir hoffen nach wie vor, dass die Verantwortlichen in der Politik einen Wandel in Richtung mehr Bio und Klimaschutz einleiten.

2021 ist Wahljahr, habt ihr schon konkrete Projekte für die kommenden Monate?

Damit wir den Klimawandel gemeinsam stoppen, brauchen wir natürlich noch mehr engagierte Bio-Bauern, deswegen freuen wir uns über neue Betriebe. Sollten Demos wieder erlaubt sein, wollen wir wieder mit auf die Straßen. Vielleicht schaffen wir es dieses Jahr auch noch regionale Gruppen zu gründen, um uns vor Ort auszutauschen und zusammen zu arbeiten.

Alle die bei uns mitmachen wollen, finden online unter https://farmers-for-future.de mehr Infos. Auf den Sozialen Medien teilen viele ihren Beitrag schon unter #FarmersforFuture.

Bei Fragen wenden Sie sich gern an info(at)farmers-for-future.de