Berichte & Initiativen

Biodynamische Projekte handfest unterstützen

Die Austauschplattform Biodynamic Ambassadors

„Wir teilen unser bescheidenes Leben mit Dir, nehmen Dich mit in unsere Arbeit, welche mit der biodynamischen Methode die Zukunft unserer Familien in der Landwirtschaft sichern soll. Viele Fragen stehen vor uns! Durch Dein Engagement fühlen wir uns verbunden, unter Freunden, nicht allein mit den bedrohlichen Herausforderungen. Das gibt uns Mut!“

 

Saidi Sadok, biologisch-dyn. Bauernkooperative Hazoua, Südtunesien

 

Pionierbetriebe der biologisch-dynamischen Landwirtschaft finden sich heute in allen Klimazonen und Kontinenten. Auch wenn die Welt immer kleiner zu werden scheint, ist es auch heute nicht einfach, praxiserprobtes Know-how in der biodynamischen Landbaumethode zu bekommen. Eine Quelle für solches Praxiswissen, das neben den landwirtschaftlichen Kenntnissen auch Begeisterung, Kreativität und Engagement für die biodynamische Landwirtschaft einschließt, sind die Absolventen biodynamischer Ausbildungen. An sie richtet sich in erster Linie das Angebot der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum: Warum nicht nach Abschluss der Ausbildung ein Jahr Entwicklungsarbeit in einem biodynamischen Pionierprojekt leisten?

 

Junge erwachsene Menschen mit abgeschlossener biodynamischer Ausbildung können Botschafter (biodynamic ambassador) der biologisch-dynamischen Bewegung werden. Noch einmal richtig raus in die Welt, bevor man sich langfristig mit einem Hof verbindet? Könnte man nicht das Erlernte hinbringen an einen Ort, wo das Biodynamische erst gerade anfängt Fuß zu fassen, zum Beispiel in Projekten in Südafrika, in Marokko, in Südindien, in Peru?

 

In der Sektion für Landwirtschaft gehen öfters Anfragen für eine Assistenz für den Betriebsleiter, zur praktischen Einführung der Biodynamik. Mit dem neuen Angebot möchten wir dieses Bedürfnis professioneller unterstützen. Die Botschafter helfen, das Biodynamische vor Ort auf den Boden zu bringen und sie lernen das Projekt sowie die dortige traditionelle Landkultur kennen. Ein praktischer Kulturaustausch, der helfen kann, ein ganz persönliches Netzwerk zu spinnen zwischen Nord und Süd, zwischen West und Ost.

 

Das Vermittlungsprogramm „Biodynamic ambassadors“ wird technisch durch die „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners“ in Karlsruhe begleitet. Diese Institution vermittelt Freiwilligendienste weltweit und hat die nötige administrative Erfahrung für Fragen zu Visa, Versicherungen und der Sicherheit an sich.

Wie funktioniert das Biodynamic Ambassadors Programm?

Interessierte melden sich bei der Sektion Landwirtschaft am Goetheanum, unter biodynamic.ambassadors@goetheanum.ch und erhalten Infos zu den bereits bestehenden Angeboten. Man kann sich mit einem Formular leicht anmelden. Die Registrierung ist für Visa-, Versicherungs- und Fragen der Betreuung wichtig. Das Projektbüro wird mit den Interessenten Kontakt aufnehmen und Sinn und Zweck eines Einsatzes besprechen. Bei der Suche nach einem geeigneten Betrieb hilft eine Liste offener Stellen auf der Homepage der Sektion. Ein Seminar zum Einsatz als „biodynamic ambassador“ schult die „Praxisbotschafter“ und ist Grundlage der späteren Begleitung.

 

Biodynamische Pionierbetriebe melden sich auf die selbe Weise in der Sektion, biodynamic.ambassadors@goetheanum.ch und können sich über das Anmeldeformular auf der Hompage (www.sektion-landwirtschaft.org) für den Einsatz eines Ambassadors bewerben. Das Projektbüro prüft, ob der Betrieb als Aufnahmeorganisation geeignet ist. Bewerben können sich nicht nur biodynamische Betriebe sondern auch Vereine, Schulen o. ä., die biodynamisches Know-how in Form eines „ambassadors“ einsetzen möchten. Gemeinsam mit dem Projektbüro wird das Profil der Ambassadorstelle ausgearbeitet. Projekte, welche die Bedingungen für einen Einsatz erfüllen, werden auf der Homepage der Sektion vorgestellt.

 

Der Einsatz selbst wird durch das Projektbüro begleitet und umfasst einen Bericht oder eine Präsentation zum Abschluss. Die großzügige Leistung der „Botschafter“ wird durch die Sektion soweit wie möglich unterstützt, entstehende Kosten sollen mittels Spenden oder Stipendien gedeckt werden. Auch Pionierbetriebe können, sofern notwendig, unterstützt werden. Über das sowohl für „Botschafter“, Pionierbetriebe wie auch Sektion neue Vorhaben wird an der Landwirtschaftlichen Tagung im Februar berichtet.

Mein Einsatz im Pionierprojekt hat mich fasziniert: Ich bin in eine völlig fremde Art der Agrikultur eingetaucht und konnte bereichernde Beziehungen zu Menschen knüpfen, welche auch in der Biodynamie tätig sind. Die Aufgaben gingen weit über meine bisher vertraute Berufswelt hinaus und haben mich enorm gefordert. Durch die enge Zusammenarbeit hat sich unsere Beziehung trotz unterschiedlichem Hintergrund und Religion gefestigt und ich hatte wirklich den Eindruck an realen Problemen, wie die Wasserknappheit oder die Versalzung der Böden zu arbeiten.“

 

Ladina Heldstab, Fachausbildung für biol.-dyn. Landw. Schweiz

 

Für das Projekt Biodynamic

Ambassadors: Ueli Hurter, Ambra Sedlmayr, Reto Ingold

 

Biodynamic Ambassadors Project,

Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum, Hügelweg 59, CH-4143 Dornach,

Tel: +41 (0)61- 706 4211, Fax: -706 4215,

eMail: biodynamic.ambassadors(at)goetheanum.ch, http://www.sektion-landwirtschaft.org