Aus der Bewegung

Das Biodynamische weiterentwickeln

Adventstagung des Forschungsring

Nach vielen Jahren, in denen es nur eine erweiterte Mitgliederversammlung gab, hatte der Forschungsring für den 30. November und ersten Dezember seine Tradition der Adventstagung aufgegriffen und zu einer Tagung nach Darmstadt eingeladen. Gut dreißig Mitglieder, Mitarbeiter, Berater, Landwirte und Interessierte waren dort und diskutierten an den eineinhalb Tagen angeregt über biodynamische Entwicklungsthemen.

Zum Aspekt Betriebsindividualität gab Joke Bloksma (ehem. Louis Bolk Instituut, bzw. Warmonderhof, NL) Impulse aus ihrer Forschungs-, Lehr- und Beratungstätigkeit (vgl. a LE 1-19, p18f bzw. www.lebendigeerde.de/index.php?id=schwerpunkt_191). Martin Hollerbach vom Dottenfelderhof ergänzte diese um Erfahrungen aus der Bildekräftewahrnehmung. Ein Beispiel für die Arbeit mit dem Landwirtschaftlichen Kurs und die daraus resultierende Entwicklung eines Hornkalk- und Horntonpräparates gab Bildkräfteforscher Dorian Schmidt. Dr. Uli König vom Forschungsring verfolgte die Frage: Was ist ein gutes Präparat und woran erkenne ich das?

Der Folgetag startete mit der Jahresmitgliederversammlung: der Forschungsring-Vorstand (Dr. Christopher Brock, Dr. Uwe Geier, Meike Oltmanns) wurde entlastet, allerdings gab es erneut ein Defizit in der Jahresrechnung für 2022. Unter anderem ist der Verkauf von Präparatespritzen sehr stark zurückgegangen, aber es mangelt auch an Grundfinanzierung, die über Projekte nicht hinreichend abgedeckt werden kann. Die Satzung wurde hinsichtlich der Mitgliedschaft im Forschungsring um die Möglichkeit, Fördermitglied zu werden, ergänzt.

Anschließend wurden ausgewählte Projekte des Forschungsring und erste Ergebnisse vorgestellt: Im Verbundvorhaben MIKODU geht es um Mischanbau von flach und tiefwurzelnden Pflanzen, und eine ans Projekt ergänzte Präparatevariante (Meike Oltmanns): Die Mehrfachanwendung der biodynamischen Präparate hier zeigte Wirkung (siehe LE 3-23, p40). Die Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf landwirtschaftliche Kulturpflanzen und mögliche Kompensation u.a. durch Präparate untersuchen Uwe Geier und Julian Keller zusammen mit der TU Darmstadt (LE 3-22, p40). Lucas Knebl erstellte eine Ökobilanz für ausgewählte Landwirtschaftsbetriebe im Stadtgebiet Darmstadt, eine Auftragsarbeit für die Stadt: Demeter-Betriebe mit (Rind-) Viehhaltung schnitten dabei besser ab als konventionelle viehlose. Ob Bienenhaltung auf landwirtschaftlichen Betrieben zu biodiversitätsfördernden Maßnahmen führen, wird im Projekt BienenHaltenHof erforscht (Jana Bundschuh und Tabea Meischner, zusammen mit dem Demeter Beratung e.V., s.a. LE 4-23, p37). Milch und Pflanzendrinks, Fleisch und Fleischersatzprodukte im Vergleich untersuchte Uwe Geier mit zwei geschulten Wirksensorikgruppen.

Insgesamt gibt die Arbeit des Forschungsring zahlreiche Anregungen für die biodynamische Arbeit: Intensiv diskutiert wurde, wie diese Eingang in die Praxis finden können. Künftig soll die Tagung wieder jährlich stattfinden, wohl im Wechsel zwischen Präsenz und Online.

Interessierte finden mehr auf der neu gestalteten Website des Forschungsring, die neben Publikationen, Präparatezubehör etc. auch Kurzbeschreibungen der verschiedenen Forschungs-projekte umfasst:  www.forschungsring.de