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Kritik an Energie vom Acker

Mehr Mais im Tank bedeutet mehr Hungernde, so der OECD- Direktor für Landwirtschaft Stefan Tangermann in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit”. Bereits jetzt seien wegen der gestiegenen Biospritnachfrage der USA in Mexiko die Preise für Grundnahrungsmittel aus Mais gestiegen. Auch in Deutschland regt sich Skepsis: „Nicht vom Acker”, so der Tenor eines Beitrags im bioland-magazin zur Ener­giefrage. Die Pachtpreise zögen in der Nachbarschaft von geplanten Biogasanlagen kräftig an, Biobau­ern verlören z.T. Futterflächen. Be­reits im letzten Jahr äußerten Molkereien die Befürchtung, dass die Milcherzeugung zurückgeht, Na­tur­schutzverbände erwarten Mais-Mo­nokulturen und artenarmes Grün­land aufgrund des Biogasbooms. Offenbar werden Subventionen in großem Umfang fehlgeleitet so Dr. Y. Zimmer von der FAL: Die 10% Ackerfläche, auf denen Energiepflanzen angebaut werden, decken nur 0,9 % des heimischen Energiebedarfs – Biogas-Mais werde aber mit rund 2000 Euro je Hektar subventioniert. Der NABU fordert ökologische Standards bei der Förderung erneuerbarer Energien – spe­ziell dem Bonus für nachwachsende Rohstoffe bei Biogas: So solle der Anteil einer Fruchtart auf max. 50% begrenzt werden, und der Bonus nur dann gezahlt werden, wenn der Landwirt auf Grünlandumbruch, Fungizide und Insektizide sowie AgroGentechnik verzichte.

Forschung (PDF)