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Agro-Gentechnik: mehr Kosten als Nutzen

BÖLW stellt Schadensbericht vor

Der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen verursacht extrem hohe Kosten in der gesamten Lebensmittelkette. Sie entstehen durch steigende Saatgutpreise, durch Maßnahmen zur Vermeidung drohender Resistenzen, und durch die Trennung der Warenströme. Hinzu kommen Schäden in Höhe von einigen Milliarden US Dollar, die bei Mais und Reis durch Vermischung mit nicht zugelassenen Gen-Konstrukten verursacht wurden. Die geringen Kostenvorteile beim Anbau der Gen-Saaten dagegen rechnen sich in der Landwirtschaft nur kurzfristig. Gewinner des Einsatzes von genmanipulierten Saaten sind eine Handvoll Konzerne, die darauf Patente halten, allen voran Monsanto.

 

Der Vorsitzende des BÖLW, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein (Foto), bilanziert: "Profite aus der Agro-Gentechnik ziehen nicht die Landwirte oder Verbraucher - sie fallen allein bei den Saatgutkonzernen an. Es ist nicht einzusehen, warum diese Unternehmen durch Gesetze vor einer umfassenden Haftung geschützt werden und Gen-Saaten bei der Zulassung nur völlig unzureichend auf Umweltschäden und ökonomische Auswirkungen überprüft werden. Wir fordern die Verankerung einer umfassenden Verursacherhaftung und eine Reform des EU-Zulassungsverfahrens. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner muss den Anbau stoppen und sich dem Ansinnen der EU-Kommission, jetzt weitere Genmais-Sorten zu zulassen, widersetzen."

 

Christoph Then, der als Experte die Studie miterstellte, erläutert: "Insgesamt belaufen sich die Schäden durch Kontaminationen mit nicht zugelassenen Gen-Konstrukten sowie die Kosten für die notwendige Warentrennung auf etliche Mrd. US Dollar. Gleichzeitig zeigen verschiedene Studien zur Wirtschaftlichkeit des Anbaus, dass Landwirte nur in Ausnahmefällen unter eng begrenzten Bedingungen die Mehrkosten für das gentechnische Saatgut wieder einspielen können. Das gilt auch für Deutschland und auch nur dann, wenn die Koexistenzaufwendungen auf andere abgewälzt werden." Und: "Gentechnik verteuert Saatgut enorm, bei Gen-Saaten steigen die Saatgutpreise weitaus schneller als bei herkömmlichen Kulturen, ohne dass sich der Ertrag entsprechend steigert."

 

Für die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller drückt Stefan Rother, Vorstand der Frosta AG seine Sorge aus: "Unsere Kunden erwarten natürliche Produkte, die ohne Gentechnik hergestellt werden. Dem wollen und müssen wir als Unternehmen nachkommen. Der unzulängliche Ordnungsrahmen im Bereich Gentechnik führt dazu, dass mittelständische Unternehmen die Risiken und Kosten tragen müssen, die durch den Einsatz der Gentechnik verursacht werden, obwohl wir sie nicht wollen."

 

Der komplette Bericht steht im Internet unter: http://www.boelw.de