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Biodynamische Zukunftsworkshops Landwirtschaft

(mom) Nicht um Konzepte, sondern um das, was man persönlich an Mut und Lösungen für seine biodynamischen Aufgaben und Probleme mitnimmt – darum ging es im Februar bei der internationalen Landwirtschaftlichen Tagung in Dornach, dem jährlichen Treffpunkt biodynamischer Landwirte, Gärtner und Freunde. Mehr als 600 Teilnehmer aus allen Kontinenten ließen sich, eingestimmt durch die Umweltaktivisten und Träger des alternativen Nobelpreises Vandana Shiva (Indien) und Nicanor Perlas (Philippinen), auf einen viertägigen Entwicklungsprozess ein, den der bekannte Managementberater Otto Scharmer vom MIT Boston führte, nach seiner Theorie U. In zwei Workshops, gerahmt durchs Biodynamische und focussiert durch verschiedene Methoden wurde so ein individuelles Weiterkommen an persönlichen Fragen mit dem Biodynamischen, z.B. wie organisiere ich meine Hofnachfolge, wie verbinde ich Landwirtschaft und Pädagogik, wie finde ich Zeit zum Meditieren etc. möglich. Besonders bemerkbar waren die vielen jungen Teilnehmer (ca. 100), die für frischen Wind und neue Sitten am Goetheanum sorgten: ein Bild auch für die Aufbruchsstimmung, die die Tagung auslöste. Ein ausführlicher Bericht folgt in der nächsten Ausgabe.

Bürger haben die Wahl: Meine Landwirtschaft Plattform zur Agrardebatte

Wie viele Bauern wird es in zehn Jahren in Deutschland, Frankreich oder Rumänien noch geben? Was werden sie anbauen? Wie sehen unsere Landschaften dann aus? Welchen Preis bezahlen wir dafür an der Ladentheke? Wie teuer kommen unsere Landwirtschaft und Ernährungsweise die Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt zu stehen?

 

2011 wird die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union nach 2013 festgelegt. Dabei geht es nicht nur um Subventionen. Diese Agrar-Reform bietet die Möglichkeit einer Weichenstellung der EU für Klimaschutz und Artenvielfalt, Wasser- und Bodenqualität, regionale Entwicklung und Tierschutz und nicht zuletzt für unsere Gesundheit: Denn das EU-Parlament stimmt diesmal mit ab. Agrarpolitik ist auch Europas wichtigster Beitrag zur Bekämpfung des Welthungers und zu globaler Gerechtigkeit. Und schließlich geht es um Forschung und Technologie: Gentechnik, fossile oder solare Energie, Tank oder Teller, Kunstdünger und Pestizide oder Ökologisierung der Landwirtschaft?

 

Die europäische Agrarpolitik nicht Lobbyisten überlassen, sondern alle Steuerzahler, Verbraucher und Wähler einbeziehen und zur Debatte einladen, dieses Ziel verfolgt die Plattform, die im Rahmen einer Kampagne für eine ökologischere und sozialere Agrarpolitik entstand und von zahlreichen Verbänden – auch Demeter – mitgetragen wird.

 

Unsere Steuergelder finanzieren entweder bäuerliche Lebensmittelerzeugung oder industrialisierte Rohstoffproduktion. Sie zerstören oder erhalten wertvolle Traditionen, regionale Entwicklung, natürliche Lebensräume und Artenvielfalt. Alle Bürger sind davon betroffen und daran beteiligt. Alle Politiker müssen dazu Farbe bekennen, besonders die EU-Parlamentarier. Nach Berechnungen des Deutschen Bauernverbands bezahlen jeder Bürger und jede Bürgerin Europas etwa 100 € pro Jahr in den Agrarhaushalt der EU, insgesamt 56 Mrd. Euro. Wofür soll dieses Geld verwendet werden? Unter der Überschrift „Meine Landwirtschaft – Unsere Wahl“ wollen wir gemeinsam Fragen stellen und Lösungen suchen: Auf Bauernhöfen, in Gemeinden in Stadt und Land und im Internet, im Dialog zwischen Landwirten und Verbrauchern, denn: Weiter wie bisher ist keine Option.

 

Die Ernährungs- und Agrarpolitik Europas ist unsere Angelegenheit. Ihre Umgestaltung ist unsere Wahl. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen. http://www.meine-landwirtschaft.de