Kurz & aktuell

Deutliche Reduktion der Stickstoffeinträge erforderlich

Der zu hohe Eintrag von reaktiven Stickstoffverbindungen in die Umwelt gefährdet die menschliche Gesundheit, die Gewässer, die Biodiversität und das Klima. Die Politik müsse dies entschiedener angehen, sowohl in der Landwirtschafts-, Verkehrs- als auch in der Energiepolitik, forderte Prof. Karin Holm-Müller, stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen der Bundesregierung, und plädierte für eine Stickstoffstrategie. Anlass war die Übergabe eines Sondergutachtens dazu an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Die Belastung der Umwelt mit Stickstoff ist ein vielfach unterschätztes Problem. Stickstoff gefährdet Lebensräume bis hin zur Ostsee, hohe Konzentrationen in der Luft gefährdeten die menschliche Gesundheit, und Lachgasemissionen das Klima. Die wichtigsten Ursachen sind die Düngung und die Verbrennung von Kohle, Öl oder Biomasse. 27 % der Grundwasserkörper in Deutschland sind Nitratbelastet, 48 % der natürlichen und naturnahen Ökosysteme an Land sind eutrophiert und an etwa 70 % der innerstädtischen Messstationen wird der Langzeitgrenzwert für Stickstoffdioxid in der Luft überschritten. Prioritär sieht der SRU u.a. die Novellierung der Düngeverordnung.