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Systemrelevant: Preis der Bodendegradation

Bodenzerstörung verursacht weltweit jedes Jahr enorme Kosten und wird künftig Millionen Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Davor warnt ein UN-Bericht vom September. Er bemisst den Wert der Ökosystemleistungen von Böden, beispielsweise für Klima, Lebens­mittelproduktion, Nährstoffkreisläufe und Wasser, aber auch für die Armutsbekämpfung. Demnach entstünden durch falsche Nutzungen und Versiegelung der Böden weltweit Verluste in Höhe von jährlich ca. 5,6 bis 9,4 Billionen Euro, was 10 bis 17 Prozent der Weltwirtschaftsleistung entspreche. Zudem könnte die Bodenzerstörung in den nächsten zehn Jahren rund 50 Millionen Menschen zur Flucht zwingen. Etwa 52 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind teils oder stark von Bodendegradation betroffen. Deren Bekämpfung könnte Treibhausemissionen gleich doppelt reduzieren. Möglichkeiten dazu seien unter anderem Wiederaufforstung oder Umstellen auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken. Die Politik könne über Verbote von umwelt­schädlichen Pestiziden, Zahlungen für Ökosystem­leistungen oder das Besteuern von Produkten, deren Herstellung und Konsum Böden und Umwelt schaden, entgegensteuern.