Portrait
Gemüsebau als Lebenskultur
Der Gärtnerhof Röllingsen
Von Michael Olbrich-Majer

Wer ein Gemüseabo vom Gärtnerhof Röllingsen bezieht, wird ökologisch-stilecht beliefert: die Kiste ist aus Holz, das Gemüse delikat. Auch wer am gemeinsamen Mittagsmahl teilnimmt, erlebt, dass die Röllingser Gärtnerinnen und Gärtner bewusst das Gute und Schöne pflegen: Kunst an der Küchenwand und appetitliche Vielfalt auf dem Tisch. Noch interessanter ist das Eintauchen in den Betrieb: 20 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, von denen fünf Hektar intensiv mit Gemüse bestellt werden, geben 20 Menschen Arbeit, der sie mit Begeisterung nachgehen.
Dabei ist Gemüsebau aufgrund der vielen Handarbeit und der langen Saison – Lauchernte im eisigen Winter – anstrengend und zeitaufwändig. Die 700 Abokistenkunden wollen rund ums Jahr versorgt werden. Doch die Röllingser legten von den ersten Tagen an Wert auf Vielfalt: bei den Kulturen, bei der Betriebseinrichtung als Organismus, bei den Menschen – auf Ausbildung, auf Kultur und Raum für Engagement rund um den Gärtnerhof. So wird es selten eintönig und zu bereden gibt es genug. Manches davon findet man im Hofbrief wieder, wie die Saatgutfrage, bedingungsloses Grundeinkommen, alternative Energiegewinnung oder die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft: viel Arbeit, wenig Lohn.
Die Anfänge: Agrikultur
Vor zweiundzwanzig Jahren war der Hof noch ruhige Wohnstatt für Burkhard Tillmanns Eltern. Seit Generationen landwirtschaftlich genutzt durch die Familie, waren die Flächen verpachtet, die Wirtschaftsgebäude standen leer, da der Vater zuletzt als Lehrer gearbeitet hatte. Burkhard Tillmanns und seine Frau Maria Fraune-Tillmanns begannen gleich mit der Umstellung auf biologisch-dynamisch, als der Gärtnermeister und die Sozialarbeiterin 1992 nach vielen Jahren auf den Hof zurückkamen. Biologisch-dynamisch, das war für sie konsequent und vielfältig zugleich; sie hatten es in der gemeinsam Zeit in Gärtnerei und Altenwerk von Schloss Hamborn kennen gelernt. Die beiden starteten mit einem weiteren Gärtnerehepaar, Liv und Klaus Kurz, als Betriebsgemeinschaft in Form einer GbR. Denn: in der Sozialform wollten sie ebenfalls neue Wege gehen, bis hin zur Einkommensgemeinschaft. Ein Beitrag gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft, aktive biodynamische Naturpflege, besondere Lebensmittelqualität und die Suche nach Alternativen zur bäuerlichen Großfamilie – das waren die Ideen für eine andere Agrikultur vor Ort.
Biodynamisch: den Organismus im Blick
Deren Kern ist die biodynamische Bewirtschaftung. Kühe weiden seit 1996 auf dem Gärtnerhof, anfangs zwei, jetzt zwanzig Tiere. Sie schließen über das tierisch-seelische Element und über ihre Fruchtfolgeansprüche die betrieblichen Kreisläufe. 2006, nach vierzehn Jahren, teilte sich die Betriebsgemeinschaft: Familie Kurz pachtete den Eschenhof im gleichen Ort mit vierzehn Hektar Land, erzeugt seitdem Kartoffeln, einen Teil des Feldgemüses, Fleisch und Eier. Die kommen von Zweinutzungshühnern der Rasse la Marans, die Mutterkuhherde weidet auch auf Flächen des Gärtnerhofes, der neben seinem Grünland reichlich Futterbau betreibt. So sind die beiden Betriebe von Anbau bis Vermarktung eng verzahnt. Der Bildung eines landwirtschaftlichen Organismus kommt zugute, dass die Flächen zusammenhängend am Hof liegen und von Bäumen umgeben sind. Weiden, Wiesen und Streuobst bilden einen wesentlichen Anteil – 8,5 von 20 Hektar Nutzfläche.
Gärtnermeister Christoph Iser, seit 2007 verantwortlich für den Anbau, legt höchsten Wert auf die Bodenpflege: Auf zwei, drei Jahre intensiven Gemüsebau folgen zwei, drei Jahre Bodenaufbau, fünf Hektar Erntefrüchte, fünf Hektar Regeneration. Die Fruchtfolge mit ihren Gemüsefenstern in mehrjährigem Kleegras und anderen Gründüngungsmischungen, u.a. als Blühweide für die Bienen, sichert zufriedenstellende Erträge. „Das ist der Rahmen, damit es biodynamisch funktioniert“, sagt Iser überzeugt.

Die Düngung regelt der Gärtnerhof über den Kleegrasanbau, über Gaben von Mist und Körnerleguminosenschrot aus eigenem Anbau, sowie von geringen Mengen an Hornspänen in den Gewächshäusern. Der bereits im Stall präparierte Rottemist wird zum Teil kompostiert, und sonst zum Kleegrasumbruch gegeben. Bei den biodynamischen Präparaten sind die Röllingser über die rezeptmäßige Anwendung hinaus, beschäftigen sie sich regelmäßig mit den Präparaten, um das eigene Verständnis zu entwickeln. Nach Jahren mit der Regionalgruppe werden sie nun schrittweise selbst hergestellt. Gemeinsam mit dem Eschenhof und dem Hellweghof sammelten die Gärtner im letzten Jahr Kräuter und Hüllen und fertigten die Präparate.
Die Anwendung erfolgt vergleichsweise intensiv nach den Bedürfnissen der Kulturen: Zwei- bis dreimal Hornmist, im Frühjahr bzw. zu Bodenbearbeitung oder Hacke. Hornkiesel je Kultur mindestens einmal, im Gewächshaus vierzehntägig. „Die Arbeit mit den Präparaten muss so selbstverständlich sein wie das Säen“, so Burkhard Tillmanns. Hat sie einen solchen Stellenwert in den Betriebsabläufen, und ist in deren Rhythmus integriert, dann klappt das auch. So geht die Zuständigkeit für Rühren und Ausbringen reihum.
Eine gut geführte Kompostwirtschaft gehört ebenfalls zur biodynamischen Stabilisierung des Landwirtschaftsorganismus. Zwei Sammelplätze für pflanzliches Kompostmaterial ergänzen die Mistkompostmiete: feineres Material für Jungpflanzenerde bzw. zur Düngung der Gewächshauskulturen; gröberes, mit Wild- oder anderen Kulturpflanzenresten durchsetztes für Wiesen und Weiden. Beim zweimaligen Umsetzen der Kompostmieten und rechtzeitigem Einsetzen der Kompostpräparate sind die Röllingser wieder zur Handarbeit zurückgekehrt. Immerhin kann so die Hälfte der Jungpflanzenerde selbst erzeugt werden. Nach dem Dämpfen wird sie dann in die Quickpots gefüllt. 90 Prozent der Jungpflanzen werden selbst herangezogen. 20 Prozent der Aussaaten werden pikiert, der Rest mit einer Spezialsämaschine direkt in die Kulturgefäße gesät.
Perfektion im Anbau
Im November, Dezember ist Planungszeit: aus den Erfahrungen des vergangenen Anbaujahres werden Verbesserungen bei Sortenwahl, Aussaatterminen und Kulturmaßnahmen besprochen. Die Details für den satzweisen Anbau legt dann Christoph Iser mit ein, zwei Mitarbeitern fest: Aussaat- bzw. Pflanztermine, auch orientiert an den Thun´schen Aussaattagen. Das erfordert exakte Vorausschau, die dann in Form von Exceltabellen für alle Mitarbeiter zur Verfügung steht. Fünfzehn Schläge mit je 6000 m² bilden die Grundlage der Freilandfruchtfolge. Einige Schläge werden im Frühjahr erst mit Frühgemüse, wie Blumenkohl, Broccoli und Kohlrabi bestellt, im Spätsommer dann mit Spinat, Herbstsalate und Fenchel. Letztlich wird Gemüseanbau für sieben Hektar geplant, mit geschütztem Anbau sind es 60 Kulturen mit insgesamt 230 Sorten.
Krankheiten und Schädlinge treten zwar auf, sind aber nicht bedrohlich. Christoph Iser, sonst eher Perfektionist, sieht das locker. „Ist der Boden gesund, wächst sich das aus.“ Nützlinge werden durch blühende Vielfalt gefördert, natürliche Pflanzenschutzmittel und eingeführte Nützlinge kommen im Gewächshaus zum Einsatz. Ein Geräteträger der Schweizer Firma Bärtschi leistet beim Hacken gute Dienste: die über den Kopf gebaute doppelte Längssachse ermöglicht durch gute Sicht präzisere Pflegearbeiten, sieben unterschiedliche Hackrahmen mit Schnellkupplung sparen Rüstzeit. Geschützt im Gewächs- und im Folienhaus, gedeihen die wärmebedürftigeren Kulturen. Auch hier wird seit drei Jahren Kleegras in die Fruchtfolge eingebaut. Bewässert wird u.a. über eine Zisterne, die 150 cbm fasst.
Initiative ermöglichen – Beispiel Saatgut


Wieder ins Bewusstsein ist das Saatgut gerückt. Die Gärtner arbeiten zwar schon seit Betriebsgründung mit den biodynamischen Züchtern von Kultursaat e.V. und der Bingenheimer Saatgut AG zusammen, beobachten deren Zuchtstämme in Anbauversuchen. Für Erwerbsgärtner fand hier 2010 ein Sortentag statt, in diesem Jahr ist ein weiterer geplant. Doch neu ist, dass Gesellin Johanna Fellner auf dem Gärtnerhof Freiraum hat, sich darum zu kümmern. Nach Ausbildung und Wanderjahren seit 2013 wieder auf dem Hof, will sie die Züchtung samenfester Gemüsesorten für den professionellen Anbau unterstützen. Sie vermehrt u.a. Weißkohl für die Bingenheimer Saatgut AG. Mit ihrer Jahresarbeit im Rahmen der Freien Ausbildung hat sie Möhren mit biodynamischen Präparaten behandelt und zu einer hofeigenen Sorte selektiert. Für die biodynamischen Züchter beobachtet sie Sorten oder Linien verschiedener Kulturen im Praxisanbau, die in die Anmeldung beim Bundessortenamt gehen sollen. Die Züchtung war auch Thema des jährlichen Demeter-Hofgesprächs, das verpflichtend die Zertifizierungsprüfung ergänzt.
Das ist nur ein Beispiel für den Gärtnerhof als Keimort für Initiativen. 36 Auszubildende haben hier gelernt. Burkhard Tillmanns ist engagiert in der biodynamischen Freien Ausbildung Demeter NRW und Hessen, deren Seminare unter anderem auch hier stattfinden. In der Nachbarschaft des Gärtnerhofs sind schon zwei weitere Betriebe, der Eschenhof der Familie Kurz und der Hellweghof im zehn Kilometer entfernten Welver entstanden. Hier bauen die ehemaligen Mitarbeiter des Gärtnerhofs Helene Scholz von Bonin und Gregor Scholz einen Betrieb mit Kühen, Schweinen und Hühnern auf. Vor vier Jahren wurde auf Anregung des Mitarbeiters Michael Schulte eine mobile Kelterei angeschafft: zur Apfelernte presst er auf dem Hof für Menschen aus der Region die Äpfel zu Apfelsaft, ist aber auch in der Umgebung unterwegs. Zwanzig Bienenvölker des Imkers Lothar Weber freuen sich über die reichlichen Blühflächen. Und die Bäckerei Morgenstern, die mit der Verarbeitung des Getreides des Gärtnerhofes startete, ist als regionale Backstube etabliert und liefert das Brot für die Abokisten.
Ökonomie ist mehr als Zahlencheck

Um frisches und reifes Gemüse zu liefern, muss auch die Ernte gut geplant sein: Montag und Donnerstag werden je 350 Kisten gepackt, Läden werden zum Teil täglich beliefert. Zwei bis drei Mitarbeiterinnen – darunter auch Oma Tillmanns mit 83 Jahren – packen Frucht für Frucht statt Kiste für Kiste, das geht schneller. Nur im Februar und März wird etwas Gemüse vom Demeter-Großhändler zugekauft. Bezieher können zwischen drei Kistentypen in vier Größen bzw. Preisgruppen wählen: bestückt nach Saison, Schonkost oder – gegen einen Euro Aufpreis – Gemüse nach Wahl. Fleisch, Brot, Kartoffeln, Obst sind zubuchbar. Die Holzkiste ist nicht nur unverwechselbar, auch der Lauch passt besser hinein. Das alles geht übrigens auch ohne Abokistencomputerprogramm. Geliefert wird darüber hinaus an acht Naturkost- bzw. Hofläden, an die Großküchen von Schloss Hamborn und vier Kindergärten sowie an einen Lieferservice im Ruhrgebiet. Außerdem stehen die Röllingser noch zwei Mal in der Woche auf dem Markt. 70 Prozent des Gemüses werden über die Abos verkauft. Damit ist es möglich, die ganze Ernte gut abzusetzen, ohne Überschüsse zu produzieren.
Man könnte meinen, bei so vielen Mitarbeitern auf kleiner Produktionsfläche sei der Betrieb finanziell eher knapp. Doch die Investitionen der letzten Jahre wie Gemüsewaschraum, Kühlhäuser oder Geräteträger, um Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten, sind selbst finanziert. Der gute Ruf seines Gemüses und wenig Konkurrenz in der Region sichern dem Gärtnerhof stabile Preise. Ein gerechter Preis ist den Röllingsern wichtig, doch müssen Absatzwege und das Profil als Lieferant stets gepflegt werden. „Denn wir setzen nicht auf Erweitern der Fläche und Ausdehnen des Gemüsebaus“, da sind sich Burkhard Tillmanns und Christoph Iser einig. Wo andere Umsatzsteigerung und intensivere Vermarktung als Ziel ausgeben würden, will der Gärtnerhof stattdessen Qualität und Nachhaltigkeit steigern. Auch dazu leistet der kulturelle Ansatz bis hin zu den Züchtungsaktivitäten einen Beitrag.
Den ganzen Menschen ansprechen
Ein lebendiger Hof, eine Art Individualität des Betriebes, gestaltet sich mehr aus den Fähigkeiten der Beteiligten als allein aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten: Daher sollte die Arbeit auf Röllingsen immer auch schon Seelennahrung sein: die Gestaltung der Hofstelle, aber auch der Tagesrhythmus stützen das. Kochen gilt als echte Arbeit wie alles andere – vier Mitarbeiterinnen teilen sich die kulinarische Versorgung der Hofgemeinschaft. Ein vom Gärtnerhof herausgegebenes Kochbuch mit Rezepten aus der eigenen Küche verbindet Anbau und Esskultur, abgestimmt auf das Angebot der Abokiste. Der 1997 gegründete Förderverein Querbeet macht darüber hinaus kulturelle Aktivitäten möglich, ein Veranstaltungsraum wurde dafür ausgebaut. Vier Mal im Jahr besteht für Kunden die Möglichkeit einer Hofbegehung, jedes Quartal erläutert ein Hofbrief das Gesamtpaket aus Gartenbau und Sozialkultur. Denn es geht den Gärtnern ja nicht allein um Gemüse: auch Begriffe wie „samenfest“ müssen einmal erklärt werden. Ob Christgeburtsspiel im Stall, Hoffeste, die auch Fragen der künftigen Agrarkultur vermitteln, oder ein Film der Lehrlinge zum „ alltäglichen Wahnsinn auf dem Gärtnerhof“: das Miteinander ist intensiv, zumal sieben Mitarbeiter ebenfalls hier wohnen. Dennoch findet Maria Fraune-Tillmanns neben dem Ausfahren der Gemüsekisten halbtags noch Zeit zum Malen.
Und die Zukunft?

Die Betriebsinhaber Burkhard Tillmanns und Maria Fraune-Tillmanns sind Mitte fünfzig, womit auch die Frage der Perspektive des Betriebs ansteht. Klar ist, dass das Unternehmen irgendwann denen übertragen werden soll, die es weiterführen wollen – die beiden Söhne von Burkhard und Maria sind anderen Berufungen nachgegangen. Doch welche Rechtsform ausgehend von der aktuellen GbR des Ehepaars eignet sich für den Übergang? Was ist juristisch zu bedenken? Findet der Hof Menschen, welche die Verantwortungsträger wie Christoph Iser oder Johanna Fellner in ihrer biodynamischen Idee unterstützen? Also reden die vier miteinander darüber, wie die Zukunft des Hofes gestaltet werden kann oder wie sie mit dem steten Arbeitsdruck umgehen wollen. Schließlich geht es hier von 7 bis 18 Uhr rund, die Gewächshäuser müssen auch sonntags gelüftet werden und noch im Winter rufen Feldsalat, Chicoree und Co. Freiräume sind rar, aber sie sind möglich. 2013 gab es im Winter Mittwochnachmittags frei. Denn wie das ursprüngliche Betriebsziel es ausdrückt: die soziale Aufgabe ist genauso wichtig wie der ganze Anbau.
Betriebsspiegel Gärtnerhof Röllingsen
Lage am Rand der Soester Börde, Lössböden mit 62–80 Bodenpunkten, 140m über NN, 750 mm Jahresniederschlag, 9,2 °C Jahresdurchschnittstemperatur
20 ha LN, davon 5 ha Gemüseanbau sowie 2900qm geschützter Anbau
61 Arten Gemüse mit 236 Sorten
Tierhaltung in Kooperation (Eschenhof): 7 Mutterkühe, 13 Kälber bzw. Rinder, 1 Bulle
Vermarktung: Abokisten (700), Ab Hof, Naturkostläden, 2 Großküchen, 2 Wochenmärkte
Engagement in der Freien Ausbildung Demeter NRW und Hessen, Saatgutarbeit, mobile Kelterei, Kooperation mit Bäckerei Morgenstern
Förderverein Querbeet, Veranstaltungsräume, Seminare, Öko-Demonstrationsbetrieb, Jahresbericht, Kochbuch
Betriebsgemeinschaft mit Betriebsleiterpaar (1,5 AK), Gärtnermeister, dazu 5 Gärtner, 3 Auszubildende, 10 Teilzeitkräfte: insgesamt 14 Voll AK
Gärtnerhof Röllingsen, Am Eichkamp 3, 59494 Soest- Röllingsen, 02928-1717, http://www.gaertnerhof-roellingsen.de