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Bio zwischen Bewegung und Business

Den Öko-Pionieren geht es wie allen Pionieren: Sie werden vom Trend, den sie geschaffen haben, abgehängt. Was droht, was kommt und was zu tun ist – darüber schreiben Branchenkenner und Fachleute in der Märzausgabe von Lebendige Erde.

Billigbiomilch beim Discounter, Ökosonnenblumenkerne aus China, brummende Geschäfte ohne einheimische Biobauern: haben die noch was zu sagen im zunehmend globalen Biomarkt? Wo kann es hingehen am Markt, in Forschung und Politik, mit den Öko-Verbänden?

 

Vertrauen auf die Vielfalt, einer der diesjährigen Förderpreisträger, das Demeter-Gut Wulfsdorf pflegt nicht nur eine lebendige Landwirtschaft, sondern auch lebendige Beziehungen: zur städtischen Kundschaft, zu Umwelt- und Sozialinitiativen, zu seinen Marktpartnern. Wie gelebte Werte Arbeitsplätze schaffen und fruchtbar für Natur und Gesellschaft wirken, das ist im Portrait zu lesen.

 

Bio nicht aus den Händen geben, unter dieser Überschrift weist Dr. Alexander Gerber vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft darauf hin, dass der Ökolandbau mehr und mehr von anderen Interessen gestaltet wird, als denen der Ökobauern: Politik und Handelskonzerne gewinnen an Einfluss. Konsequenzen für Öko-Marken und Verbände, für deren Qualitätsanspruch und Innovationskraft diskutieren in ihren Beiträgen Forscher und Marktbeoachter wie Dr. Rainer Oppermann (Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft FAL), Markus Rippin (ZMP) und Dr. Urs Niggli (FiBL, Schweiz). Dass sich der Ökolandbau aktiver in die Politik einbringen muss, um die nachhaltige Arbeit auf dem Land zu fördern, das betont der Bio- Beauftragte der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft, Dietmar Groß.

 

100% Bio als Ziel nicht aus den Augen verlieren – dass dazu alternative Wissenschaft auf Augenhöhe mit der konventionellen Forschung ausgebaut werden muss – das führt Prof. Dr. Arnim Bechmann, vor 20 Jahren Autor des Buches Landbauwende, aus. Ökolandbau – eine Basisinnovation, so der Forscher vom Zukunftszentrum Barsinghausen.

 

Wie man glaubwürdige Kundenansprache mit Marktforschung entwickelt zeigt Dr. Peter Schaumberger am Beispiel des Demeter- Verbandes: Der verbindet Information und Emotion, zugeschnitten auf die verschiedenen Milieus der Biokunden.

 

Horntragende Kühe halten, erfordert besonderes Geschick und Extras beim Bau. Daher werden Kühe meist enthornt. Wie es ohne geht, beschreibt Uwe Eilers zusammen mit zwei Demeter Fachberatern. Ergebnisse der On- Farm Forschung zu Kompost, Düngung und Bodenfruchtbarkeit stellen Dr. Gotthard Stielow und Kollegen vor.

 

Lebendige Erde bietet außerdem regelmäßig Seiten zum Hausgarten mit Arbeitskalender diesmal u.a. zu Schnecken, dazu Kunst & Landwirtschaft, sowie Aktuelles aus dem Demeter-Verband, Veranstaltungstipps, Buchvorstellungen und Erläuterungen zum Sternenhimmel. Eine Serie führt in Werke Rudolf Steiners ein, die Grundlagen des biologisch-dynamischen Landbaus.